Worum geht es bei Diversität?

Diversität bezeichnet Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen oder Gruppen, die im jeweiligen universitären Zusammenhang mit Vor- und Nachteilen, mit Privilegien und Diskriminierung verbunden sein können. Diese lassen sich auf individueller, institutioneller und struktureller Ebene betrachten und betreffen alle Menschen, nicht nur einzelne Gruppen. Die strategische Beschäftigung mit Diversität an der Universität Wien findet vor dem Hintergrund des Frauenförderungs- und Gleichstellungsplans sowie des Bundesgleichbehandlungsgesetzes statt.

Gleichstellungsplan der Universität Wien

„Die Universität Wien bekennt sich zur Frauenförderung und zu einer aktiven Gleichstellung von Frauen und Männern, zu einer Gleichstellung von Personen mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung sowie zu einem respektvollen Umgang mit Trans-, intergeschlechtlichen und nichtbinären Personen. Sie lehnt jede Diskriminierung sowie eine Benachteiligung im Zusammenhang mit Betreuungspflichten ab.

Die Universitätsangehörigen unterlassen jedes Verhalten, das eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion und der Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung sowie Mobbing, sexuelle Belästigung und Gewalt darstellt und tragen zur Verhinderung solcher Verhaltensweisen bei.

Die zuständigen Organe der Universität Wien haben den erreichten Standard der Antidiskriminierung und Geschlechtergleichstellung kontinuierlich auszubauen und zu dokumentieren. Sie tragen zur Bewusstseinsbildung bei und unterstützen von Diskriminierung betroffene Personen bei der Durchsetzung ihrer Rechte.“

(Quelle: Frauenförderungs- und Gleichstellungsplan)

Das Modell "4 Layers of Diversity" nach Gardenswartz und Rowe (2003) stellt aufgrund seiner Anschaulichkeit eine weit verbreitete Möglichkeit dar, Diversitätsdimensionen in Organisationen sichtbar zu machen. Das Modell korreliert teilweise mit den gesetzlich geschützten Diskriminierungsbereichen. Es handelt sich bei den aufgezählten Diversitätsdimensionen nicht um eine abschließbare Liste. Die Erscheinungsformen Diversität und Diskriminierungen können je nach Kontext variieren und unterliegen einem zeitlichen Wandel.

Das Modell wurde auf Ebene der "organisationalen Dimensionen" an den Hochschulkontext angepasst und in den "inneren Dimensionen" um die für die Universität Wien zentrale Dimension "soziale Herkunft" ergänzt.

Quelle: 4 Layers of Diversity nach Gardenswartz, L. and Rowe, A. (2003): Diverse Teams at Work. Society for Human Resource Management; mit Erlaubnis der Autorinnen. Die Anpassung der organisationalen Dimensionen für die Universität Wien und die Erweiterung der inneren Dimensionen um soziale Herkunft wurde von K. Iber und N. Pauser durchgeführt.

PERSÖNLICHKEIT (Innerster Kreis)

"Persönlichkeit", also jene Dimension, die im Zentrum des Modells zu finden ist, umfasst all jene Aspekte einer Person, die als "persönlicher Stil" bezeichnet werden können.

 

INNERE DIMENSIONEN (Zweiter Kreis)

Die "Inneren Dimensionen" oder "Kerndimensionen" gelten als vom Individuum relativ unveränderbar und werden teilweise auch in entsprechenden Gleichbehandlungs-Gesetzen berücksichtigt:

  • Alter
  • Geschlecht
  • sexuelle Orientierung
  • geistige und körperliche Fähigkeiten
  • Nationale Herkunft/Ethnie
  • Hautfarbe
  • Soziale Herkunft

"Soziale Herkunft" zählt laut dem Modell nach Gardenswartz und Rowe (2003) nicht zu den sogenannten "Inneren Dimensionen“, stellt allerdings einen wichtigen Bestandteil des Diversitätsverständnisses der Universität Wien dar. Die soziale Herkunft einer Person kann u. a. durch wirtschaftliche oder bildungsbezogene Merkmale beschrieben werden. So können Faktoren wie der Bildungsabschluss oder das Einkommen der Eltern einer Person deren Zugang bzw. Nicht-Zugang zu materiellen und immateriellen Ressourcen beeinflussen.

 

ÄUSSERE DIMENSIONEN (Dritter Kreis)

Die "Äußeren Dimensionen" zeichnen sich durch Veränderbarkeit aus.

"Religion/Weltanschauung" bildet eine Ausnahme im Schema. Sie könnten aus zwei Gründen zum Kreis der "Inneren Dimensionen" gezählt werden: Zum einen sind Religion und Weltanschauung nicht immer frei wählbar, zum anderen besteht im Hinblick darauf ein rechtliches Verbot der Benachteiligung.

 

ORGANISATIONALE DIMENSIONEN (Äußerster Kreis)

Die "Organisationalen Dimensionen" sind durch die Art der Zugehörigkeit innerhalb einer Institution oder Organisation bestimmt. Die "organisationalen Dimensionen" des Modells "4 Layers of Diversity" nach Gardenswartz und Rowe (2003) wurden für den Hochschulkontext der Universität Wien angepasst.